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Massentierhaltung und Corona

6. Juli 2020

LESERBRIEF

Der Bundesrat hat aktuell entschieden, dass es für das „Schlachtvieh“, also für unsere Schweine und Co., keine Rechte auf eine längst überfällige Verbesserung in der Massentierhaltung geben wird.

Unsere Landwirtschaftsministerin hat sich der Lobby der Fleischindustrie gebeugt und die Forderung für tierschutzgerechtere Bedingungen abgelehnt. Neben vielen verantwortungsvollen Menschen habe auch ich den aktuellen Fleischskandal in Verbindung mit Corona als Scheideweg für den immer noch qualvollen Umgang mit unseren Mitgeschöpfen erhofft. Hätten die Massentierhaltungen und Schlachtbetriebe Glasfenster und Lautsprecher, wären sie bestimmt schon abgeschafft worden. Anstatt mit unserem Nutzvieh respektvoll umzugehen und es auf eine artgerechte, natürliche Haltungsweise zu nutzen, benutzen wir es immer mehr unter brutalen Bedingungen und behandeln es als gefühllose Sache. Das kleine aber unberechenbare Corona Virus hat uns Menschen gezeigt, dass wir für ein jahrzehntelanges Ausbeuten, zielgerichtet auf materiellen Gewinn, einen hohen Preis zahlen. Wie lange werden wir noch mit unserem gierigen Konsumverhalten die Warnungen der Natur verkraften können? Der Klimawandel und jetzt das Virus haben uns um den gesamten Globus gezeigt, dass auch der Mensch nicht unbesiegbar und das Maß aller Dinge ist. Wir wollen die Welt beherrschen und kontrollieren, obwohl auch wir nur das Glied einer Kette sind, ein Teil der Natur in einer großen Lebensgemeinschaft auf unserem Planeten. Die Anmaßung zu glauben, dass wir als Spezi Mensch die Krönung der Schöpfung sind, dabei die biologischen Prozesse und Gesetze unserer Erde missachten können, führt zu immer mehr Zerstörung der Lebensräume unserer Wildtiere, der Umwelt und radiert letztendlich unsere eigene Existenz aus. Es ist  allerhöchste Zeit fürs Umdenken im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen und Mutter Natur, wenn wir unseren Kindern und Kindeskindern ein Dasein wünschen, das im friedlichen Einklang mit Tier und Natur noch lebenswert ist. Als Wähler und Verbraucher haben wir selber einen großen Einfluss auf die Abschaffung der Missstände in der Nutztierhaltung.

Karin Kuhlmann | Moers

Bildquelle: Massentierhaltung, nein danke! – © Marco2811 – adobe-stock.com

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